Thymian (Thymus vulgaris)

Foto: M. Schröder
Foto: M. Schröder

Auch der Thymian gehört zur Familie der Lippenblütler und wird gern als Heil- und Gewürzpflanze genutzt.
In der Naturheilkunde wird der Thymian besonders bei Atemwegserkrankungen eingesetzt, aber auch bei Erkrankungen des Verdauungssystems, des Harnapparates und in der Frauenheilkunde.

Zubereitung eines Thymiantees:
1TL Thymiankraut mit 250ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen. Bei Atemwegserkrankungen sollte man den Tee mit Honig süßen, um die Wirkung zu optimieren.
Wenn man den Tee ungesüßt gurgelt, hilft er gegen Entzündungen im Mund- und Rachenbereich und des Zahnfleisches.
Wer an Asthma leidet, kann 2 gehäufte EL des Thymiantees in 2 Liter kochendes Wasser geben und dies dann inhalieren. Die im Thymian enthaltenen Saponine wirken schleimlösend. Außerdem ist es ein leichtes, einen Hustensaft aus Thymian selbst herzustellen. Er kann dann zur Schleimlösung angewendet werden, aber auch bei trockenem Hustenreiz. Man sollte täglich 3EL zu sich nehmen.
- Der klein geschnittene Thymian wird in einem verschließbaren und sauberen Gefäß aufgeschichtet
- Auf diese Schicht wird großzügig Honig aufgetragen.
- Diese Masse muss dann ordentlich zerdrückt werden sodass sich die Wirkstoffe des Thymians entfalten können.
- Ca 14 Tage wird der Saft nun an einem dunklen Ort stehen gelassen.
- Dann wird die Flüssigkeit, die sich gebildet hat, abgegossen. Das übrig gebliebene Gemisch wird nunmehr filtriert und in ein gut verschließbares Gefäß gegossen. Dieses wird dann auch an einem dunklen Ort aufbewahrt.

Als Gewürz darf der Thymian in keiner mediterranen Küche fehlen. Er schmeckt wunderbar sowohl zu Fisch als auch zu Fleisch. Sehr lecker auch in der Gemüsepfanne.

Anbau, Pflege, Ernte:
Mit der richtigen Pflege könnt ihr euren Thymian den ganzen Sommer über ernten. Er liebt ein sonniges Plätzchen und nährstoffarmen, lockeren Boden. Durch seinen mediterranen Ursprung ist er an trockenes Grasland gewöhnt und eignet sich daher hervorragend für Trockenmauern oder im schönen Steingarten. Thymian und Majoran sind nicht „gut grün“ miteinander und sollten deshalb nicht nebeneinander gepflanzt werden. Milde Winter übersteht der Thymian problemlos, allerdings sollte man ihn bei kälteren Winterperioden isolieren, z. B. mit Tannenzweigen oder Stroh.
Wenn man regelmäßig die frischen Triebe abschneidet, bekommt der Strauch zum einen eine schöne Form und zum anderen hat man immer frisches Gewürz in der Küche.
Wer den Thymian nicht regelmäßig erntet, sollte ihn einmal im Jahr – und zwar im Frühjahr – schneiden, damit er nicht verholzt.

Verarbeitung und Aufbewahrung:
Es gibt viele Varianten das beliebte Gewürz haltbar zu machen:
- Durch das Trocknen wird das Aroma um ein vielfaches vermehrt, weshalb man dann beim würzen etwas sparsamer sein sollte. Wenn man die ganzen Thymianstängel (samt Blüten und Blätter) zu einem Strauß zusammen gebunden hat, sollte man ihn an einem warmen, trockenen und dunklen Ort aufhängen. Denn Sonnenlicht lässt die ätherischen Öle verflüchtigen. Ist der Thymian getrocknet, werden die Blättchen abgestreift und zerbröselt. Er kann dann in einem kleinen Tütchen oder Döschen aufbewahrt werden.
- Aber auch einfrieren kann man das mediterrane Gewürz prima, indem man die frischen Blätter vom Stiel zupft, sie wäscht und abtrocknet, anschließend zerkleinert und dann in einem gefriergeeigneten Behälter in den Gefrierschrank stellt. Die gewitzten unter uns frieren ihn einfach in Eiswürfelbehältern ein. So kann man ihn ganz einfach portionsweise entnehmen.
- Habt ihr noch andere tolle Gartenkräuter, mischt ihr sie einfach, gebt etwas Olivenöl hinzu (wenn ihr mögt auch etwas gepressten Knoblauch du fein gehackte Zwiebel) und friert diese Masse dann in Eiswürfelbehältern ein. So habt ihr eure eigenen Kräuterwürfel immer griffbereit für eine leckere Soße oder den schmackhaften Eintopf.
- Kommen wir zu der Variante „Thymian einlegen“. Dazu wird er in einen verschließbaren Behälter gelegt (am besten aus Glas). Dieser wird dann entweder mit Essig, Honig, Olivenöl oder Salz aufgefüllt und zum durchziehen in den kühlen Keller gestellt. Nach einigen Wochen ist er dann zum verfeinern von Salaten, Schmorbraten oder Eintöpfen bereit, oder auch zum verschenken. Denn der eingelegte Thymian schmeckt nicht nur hervorragend, sondern sieht in einer dekorativen Flasche auch noch toll aus!

 

Text: N. Doll